Machtkampf in der SPD: Unversöhnlich auch nach Krisensitzung

140604MurasHarburg –  Die beiden Lager der Harburger SPD stehen sich weiter unversöhnlich gegenüber. Auch bei einer Krisensitzung des geschäftsführenden Kreisvorstands

zeichnete sich kein Kompromiss ab. Der Bürgerschaftsabgeordnete Matthias Czech und die Bezirksabgeordnete Barbara Lewy beharrten darauf, dass am Donnerstag bei der konstituierenden Sitzung der neu gewählten Bezirksfraktion der Abgeordnete Arend Wiese gegen den bisherigen Fraktionschef Jürgen Heimath antritt.

Kreischef  Frank Richter versuchte vergeblich, zwischen den Lagern zu moderieren.

Damit steht die Harburger SPD wenige Tage vor dem ersten Sondierungsgespräch für eine Koalition  mit den Grünen vor einem Scherbenhaufen. Wer soll die Gespräche führen? Bisher waren von SPD-Seite dafür Frank Richter und Jürgen Heimath vorgesehen. Ob Jürgen Heimath, der mit großer Mehrheit zum Spitzenkandidaten seiner Partei für die Wahl zur Bezirksversammlung gekürt worden war, dann überhaupt noch ein Mandat für die Gespräche hat, ist offen. Offen ist auch, ob die SPD zurzeit überhaupt noch handlungsfähig ist.

Ex-Kreischef Harald Muras (Foto) nach der Krisensitzung: „Wir sind auf dem besten Weg, uns lächerlich zu machen.“ Es sei der Wille einer großen Mehrheit der Harburger SPD-Mitglieder gewesen, dass Jürgen Heimath nicht nur als Spitzenkandidat antritt, sondern auch an vorderster Stelle weitermacht. Muras: „Bisher habe ich kein einziges Argument gehört, warum das jetzt plötzlich nicht mehr sein soll.“ Im Übrigen halte er Arend Wiese für einen grundanständigen Menschen. Muras ist sich sicher, dass Wiese die richtige Entscheidung trifft – zum Wohle der Partei. ag