Harburger Innenstadtdialog politikkonform beendet

HarburgCenter2Harburg – Das war’s nun: Knapp ein Vierteljahr lang konnten sich Harburgs Bürger Gedanken über die Zukunft ihrer Innenstadt machen, Vorschläge machen, diskutieren

und Ideen entwickeln. Dann wurde abgestimmt und nun sind fünf Ideen übrig geblieben. Und ein gemischtes Urteil über den viel gepriesenen, rund 75.000 Euro teuren Innenstadtdialog.

Julian Petrin vom Kreativbüro urbanista, das den Dialog zusammen mit dem Bezirksamt organisiert hatte, war zum Beispiel enttäuscht, weil sich am Infostand im Gloria nur 333 Bürger an der Abstimmung über die Ideen beteiligt hatten. Auch online kamen nur rund 800 Stimmen zusammen. Immerhin haben sich damit mehr Bürger als sonst bei öffentlichen Anhörungen zu Stadtplanungen geäußert.

Kay Wolkau von den Grünen bemängelte, dass zuvor nicht „in hinreichendem Maße“ darauf aufmerksam gemacht worden ist, wie mit den Ideen im Laufe des mehrstufigen Dialogs zwangsläufig verfahren worden ist: Die Ideen wurden geglättet – oder wie Petrin es formulierte: sie wurden stabilisiert. Besonders kritisch: der Erhalt des Beach Clubs. Die Bürger wollen ihn dort, wo er jetzt ist. In der „stabilisierten“ Form wird die Suche nach einem dauerhaften Standort für den Beach Club gefordert.

Muammer Kazanci (SPD), Vorsitzender des Stadtplanungsausschusses, hält das Format „Innenstadtdialog“ trotz allem für „sehr gelungen“. Bürgerbeteiligung sei in Wahrheit nämlich eine „komplizierte Angelegenheit“.

Und  das sind  nun die fünf Top-Ideen: Die Bezirksversammlung soll einen endgültigen attraktiven Standort für den Beach Club beschließen (was sie, wie Kazanci am Dienstag in der Bezirksversammlung verkündete, längst getan hat. Demnach soll der Beach Club irgendwann an den Treidelweg verlegt werden). Diese Idee erhielt 259 Stimmen. Auf Platz zwei (171 Stimmen) landete ein Ideenwettbewerb für die Zukunft des maroden Harburg Centers (Foto), es folgen ein Zwischennutzungsagentur für Leerstände in der „Lü“ (111 Stimmern), ein fahrradfreundliches Harburg (101 Stimmen) und die gezielte Förderung von Wohnungen in der Innenstadt. ag