Platinum-Affäre: SPD Fraktion schließt Çelik aus

140119Platinum1Harburg – Die SPD-Bezirksfraktion hat am Donnerstagabend ihr Mitglied Martin Semir Çelik bei nur zwei Gegenstimmen und zwei Enthaltungen aus der Fraktion

ausgeschlossen. In geheimer Abstimmung votierten 16 Abgeordnete für einen Ausschluss. Anlass für dieses Vorgehen sollen unter anderem Erkenntnisse aus der Akteneinsicht zur umstrittenen Inbetriebnahme des Hochzeitssalons an der Lauterbachstraße gewesen sein. Çelik war für die Fraktion in Ausschüssen aktiv.

Fraktionschef Jürgen Heimath soll Çelik sogar vorgeworfen haben, öffentlich zu lügen. Auf die Frage des Ausschuss-Mitglieds Ingrid Heyne, wie lange Çelik denn Mitglied der CDU gewesen sei, soll dieser geantwortet haben: "Nur drei Monate." Das ist nachweislich falsch. Nach Auskunft der CDU soll er von 2005 bis 2008 dort Mitglied gewesen sein.

Obwohl ihm die aktuelle Fraktion mit großer Mehrheit das Vertrauen entzogen hat, will Çelik bei den Wahlen zur Bezirksversammlung im Mai als SPD-Spitzenkandidat im Wahlkreis Harburg/Neuland/Gut Moor antreten.

Inzwischen hat SPD-Kreisvorsitzender Frank Richter reagiert: "Wir müssen uns zwingend mit dieser Angelegenheit beschäftigen." Er gehe allerdings davon aus, dass erst der neue Kreisvorstand eine Entscheidung treffen wird. Der wird am 28. März gewählt. Im Übrigen halte er es für dringend geboten, dass jeder, der sich geschäftlich engagiert und gleichzeitig in diesem Bereich auch politisch aktiv sein will, die Dinge sauber voneinander trennt. Damit gar nicht erst der Verdacht aufkomme, hier solle auf krummen Wegen Einfluss genommen werden. ag