Dank ADAC-Krise: Harburg prüft die Radfahrer-Autobahn

140218LipskiHarburg – Da hatte Kay Wolkau, Grünen-Fraktionschef in der Bezirksversammlung Harburg, mal ein wenig geträumt, eine Zukunftsvision für eines

seiner Lieblingsthemen formuliert und damit gleich einen Antrag gestellt. Das Bezirksamt  möge doch einmal prüfen, wo man im Bezirk Harburg einen Radschnellweg einrichten könnte – also eine Art Autobahn für Radler mit möglichst wenig Kreuzungen und mit einem glatten, möglichst reibungsarmen Fahrbahnbelag.

Das alles ist schon ein par Wochen her. Die SPD, die in der Bezirksversammlung noch die absolute Mehrheit hat, ließ die Grünen gewähren. Wenn nur geprüft, aber noch nichts bestellt oder gar gebaut wird, kann das ja keinen großen Schaden anrichten.

Jetzt hat Wolkaus Antrag im Ausschuss für Inneres, Bürgerservice und Verkehr (was für ein kurioses Themen-Sammelsurium!) überraschende Wiederauferstehung gefeiert. Anlass waren  – und das ist noch viel überraschender – die Manipulationen beim größten Deutschen Automobilclub. Plötzlich ergriff nämlich der SPD-Abgeordnete Dieter Lipski (Foto) das Wort, lobte den Antrag und kündigte die Unterstützung seiner Fraktion an. Allerdings nur unter einer Bedingung: In dem Antrag hatte Kay Wolkau unter anderem auch Expertisen von Interessenvertretern wie dem ADFC (Allgemeiner Deutscher Fahrradclub) und dem ADAC über den Radschnellweg eingefordert. In die Expertise des ADAC hat die SPD nun aber kein Vertrauen mehr. Lipski: „Wenn im Antrag der ADAC durch den ACE oder einen anderen Automobilclub ersetzt wird, dann ist das auch unser Antrag.“ Allgemeines Schmunzeln, und die Chancen für einen Radschnellweg in Harburg sind gestiegen. Dem ADAC sei Dank! ag