SPD-Machtkampf: Neugraben entscheidet sich für die Fuß-Truppen

140213KazanciHarburg – Die Fuß-Truppen in der Harburger SPD sind wieder obenauf. Als letzte haben noch die Distrikte Neugraben-Fischbek und Harburg-Ost jene Vertreter gewählt, die

am 28. Februar die Bezirkswahlliste der Harburger SPD aufstellen sollen. Die Ergebnisse sind für  die Chefstrategen des geplanten Machtwechsels im Süden der Stadt wenig überraschend.

Um sich die Mehrheiten für ihre Wunschkandidaten zu sichern, schrecken die Genossen um die Bezirksabgeordneten Torsten Fuß, Muammer Kazanci und Arend Wiese, um Ex-Bezirksamtsleiter Michael Ulrich und um den Bürgerschaftsabgeordneten Matthias Czech offenbar nicht davor zurück, ihre eigenen Spitzenkräfte politisch zu beschädigen. So bekam zum Beispiel  Bezirksamtsleiter Thomas Völsch im Distrikt Neugraben-Fischbek nicht genügend Stimmen zusammen, er wurde wie auch der aktuelle Fraktionsvize Heinz Beeken nur als Ersatzdelegierter nominiert. Das gleiche Schicksal erlitten verdiente Genossen wie der langjährige Kreisgeschäftsführer Rüdiger Schulz oder die ehemalige Bürgerschaftsabgeordnete Annegret Ottke in Harburg-Ost.

Muammer Kazanci, der sich früher eine Kanzlei mit Michael Ulrich geteilt hatte und jetzt nach eigenen Angaben als „Wissenschaftlicher Mitarbeiter des Abgeordneten eines deutschen Parlaments“ (gemeint ist  der Bundestagsabgeordnete Metin Hakverdi) arbeitet, kann sich nach diesen Ergebnissen die Hände reiben. Nachdem ihn sein eigener Distrikt Heimfeld nur auf Platz fünf der Wahlkreisliste nominiert hatte, hat Kazanci jetzt gute Aussichten, einen Spitzenplatz auf der Bezirksliste zu bekommen. Für den Kreisvorsitzenden und stellvertretenden Landesvorsitzenden Frank Richter dürften sich dagegen die Chancen auf einen aussichtsreichen Platz deutlich verschlechtert haben. Die Fuß-Truppen haben längst durchgerechnet: Wir haben die Mehrheit! Beobachter der Nominierungen im Distrikt Neugraben-Fischbek berichten denn auch von einem strahlenden Muammer Kazanci. Als die Ergebnisse feststanden, soll er gejubelt haben: „Das war ein Sieg der Demokratie!“ ag