Möglicher Ausbau des Seehafenbahnhofs schlägt Wellen

131113SchienenHarburg –  Eigentlich war es nur eine Bemerkung am Rande: Arnold G. Mergell, Geschäftsführer der HOBUM Oleochemicals GmbH, hatte im Stadtplanungsausschuss von

der Möglichkeit berichtet, dass die Hafenverwaltung Hamburg Port Authority (HPA) in absehbarer Zeit den Harburger Seehafenbahnhof ausbauen und eine Gleisverbindung nach Altenwerder legen könnte.

Der Bericht von harburg-aktuell hat aber Wellen geschlagen: Rainer Böhrnsen, Moorburg-Aktivist und lange Jahre Sprecher des Runden Tischs, unterstellte Mergell, „eine neue Sau durchs Dorf zu treiben“ – dabei seien solche Projekte zurzeit überhaupt nicht finanzierbar.

Die CDU-Fraktion hat Mergells Bemerkung entschieden ernster genommen. „Wir waren sehr alarmiert“, sagt Fraktionschef Ralf-Dieter Fischer. „Der Ausbau des Seehafenbahnhofs wäre ein weiterer Schlag gegen Harburg.“ Für die Entwicklung des Bezirks wäre es unerträglich, wenn in Zukunft nahe an Wohn- und modernen Entwicklungsgebieten ein Rangier- und Verschiebebahnhof entstehen könnte. Nun soll das Bezirksamt prüfen, ob sich die Flächen des Seehafenbahnhofs für den Bau von Wohnungen oder Dienstleistungsgebäuden eignen. Fischer: „Wir könnten uns an dieser Stelle auch Freizeiteinrichtungen vorstellen.“

Ganz anders sieht es die CDU offenbar nördlich der Elbe. Olaf Ohlsen, Maritimer Koordinator der CDU-Bürgerschaftsfraktion Hamburg, fordert wie andere norddeutsche Hafenpolitiker den Ausbau der Verkehrsanbindung der Häfen. "Trotz der zunehmenden Umschlagsmenge kommt der Ausbau der Verkehrsanbindungen des Hafens, der so genannten Hafenhinterlandanbindungen, allerdings nur zögernd voran", so Ohlsen. "Dabei sind Teile der Verkehrsinfrastruktur in den norddeutschen Ballungsräumen schon heute überlastet. Der Investitionsstau muss abgearbeitet werden und der Bund muss sicherstellen, dass die deutschen Seehäfen auch künftig ihre Funktion als leistungsfähige Drehscheibe für den internationalen Warenverkehr ausüben können."

Auch die SPD hat auf den Bericht von harburg-aktuell reagiert: Sie möchte, dass ein Vertreter der Hafenverwaltung  im Stadtplanungsausschuss ausführlich über die Planungen von HPA berichtet. ag