Bei HarAlt geht es lebhaft und kontrovers zu

130802HarAltHarburg – Das Durchschnittsalter spielt keine Rolle. Und dass Hermann Schwartau, der Älteste unter den gut 20 Teilnehmern, demnächst 92 Jahre alt wird, ist auch egal.

Im Kursus „Aus Gesellschaft und Politik“ bei HarAlt, der Volkshochschule für „jüngere Ältere“, geht es ähnlich lebhaft und kontrovers zu wie in einem Politikseminar an der Uni Hamburg.

Sie treffen sich donnerstags von zehn bis zwölf Uhr in den HarAlt-Räumen im Rieckhof, abwechselnd übernehmen einige von ihnen die Moderation und dann wird diskutiert – über alles was gerade aktuell ist. Richtig spannend wird es, wenn sie sich einen Gast vornehmen können. Die Bundestagkandidaten Metin Hakverdi, Herlind Gundlach und Manuel Sarrazin waren schon da, und auch Bezirksamtsleiter Thomas Völsch.

Moderator Dieter Pottharst hatte für die jüngste Sitzung den Journalisten Andreas Göhring eingeladen, seit mehr als 25 Jahren ein Kenner der Harburger Lokalpolitik. Er nahm die Insolvenz des Bauunternehmens Alpine, wegen der unter anderem die Bauarbeiten an der Marinas auf der Schlossinsel gestoppt worden sind, zum Anlass, die Entwicklung im Harburger Binnenhafen im Schnelldurchgang zu beleuchten. Einige der Teilnehmer wiesen darauf hin, dass gerade auch der Schlossinsel schon vor dem Wandel und den ersten Wohnungsbauten „ordentlich Leben“ gewesen sei. „Da wurde kräftig gearbeitet“, sagte einer. Zum Beispiel bei „Mulch und bei Strom und Hafenbau“.

Im Laufe der Diskussionen häuften sich auch die Klagen darüber, dass es zwar für alle Lebensbereiche Gesetze und Vorschriften gebe, die Kontrollen ließen aber sehr zu wünschen übrig. Tempo-30-Zonen nützten nichts, wenn Raser kaum erwischt würden. Das gelte auch für illegale Müllablagerungen und andere „Sauereien“. Göhring: „Das Vollzugsdefizit wird in den kommenden Jahren angesichts des Sparzwangs der Verwaltung zu einem der spannendsten Themen.“ mz