Ex-Sicherungsverwahrte: SPD-Harburg kritisiert den Senat

Richter,-Frank2Moorburg – Harburgs SPD stellt sich gegen den Senat. In einer Sondersitzung hat der Kreisvorstand sich gegen die Unterbringung von bis zu drei ehemals Sicherungsverwahrter in Moorburger ausgesprochen. Sie sollen

in einem Haus am Mooburger Elbdeich untergebracht werden, das noch für rund 170.000 Euro hergerichtet werden muss.

Es fehlte nach Ansicht des Kreisvorstandes bereits an einer nachvollziehbaren Darlegung, dass Moorburg der geeignetste Standort in der Auswahl gewesen sein soll. Auch die Kriterien, die zugrunde gelegt wurden, wären Gegenstand einer kritischen Betrachtung. Insbesondere der Umstand, dass nicht berücksichtigt wurde, dass es für die Moorburger aufgrund der räumlichen Situation anders als in fast allen anderen Stadtteilen keine Ausweichmöglichkeiten gibt, wurde kritisiert.

„Insgesamt entsteht der Eindruck, dass die spezielle Situation, in der sich Moorburg befindet, bei der Entscheidung keine Rolle gespielt hat. Eine Abwägung hätte jedoch auch die Gesamtsituation des Stadtteils mit einbeziehen müssen“, so der Kreisvorsitzende Frank Richter (Foto). „Es kann nicht sein, dass die jahrzentelange Arbeit von Moorburger Vereinen, Institutionen und Bürgern, die Wohn- und Lebensverhältnisse zu verbessern und den Ort zu stabilisieren, durch solch eine Entscheidung gefährdet wird“, meint der Moorburger Bezirksabgeordnete und Mitglied des SPD-Kreisvorstands Sören Schinkel.

Die Entscheidung des Senats dürfte die Meinung des Kreisvorstandes nicht beeinflussen. zv