Vom Senat gewollter Logistikpark in Fischbek spaltet die Genossen

120505LasterFischbek - Seit dem Machtwechsel vor gut einem Jahr  haben sich die Harburger Sozialdemokraten ja eher als stromlinienförmige und folgsame Helfer des SPD-Senats profiliert. Jetzt bahnt sich aber im Westen des Bezirks

eine Machtprobe an, bei der die Süd-Genossen Flagge zeigen müssen – wenn sie nicht alles über den Haufen werfen wollen, was sie vor einigen Monaten noch gefordert hatten.

 

Gegenüber von der ehemaligen Röttiger-Kaserne – zwischen B73 und Bahntrasse – liegt ein mehr als 20 Hektar großes Areal, das auf der nördlichen Elbseite große Begehrlichkeiten geweckt hat. Noch zu Zeiten des schwarz-grünen Senats legte die Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt 2007 den Entwurf für ein „Räumliches Leitbild“ vor. Dort wird vorgeschlagen, das Areal zur „Sicherung des Luftfahrtstandorts Finkenwerder als Gewerbefläche für Luftfahrtzulieferer“ zu entwickeln. Im Klartext: Der Senat plant einen Logistikpark.

Dieser Plan hatte allerdings von Anfang an einen Haken: Da an der A26 zwischen Rübke und der A7 keine Anschlussstelle vorgesehen ist, müssen die Lkw nicht nur die B73 benutzen, sie müssen sich auf dem Weg zu Airbus auch durch die engen Orts- und Dorfstraßen von Neu Wulmstorf, Rübke, Neugraben, Francop und Neuenfelde quälen.

Thomas Völsch (SPD), heute Bezirksamtsleiter in Harburg, damals noch in  der Opposition, wetterte am 29. April 2007 gegen das Räumliche Leitbild: „Mit dieser Logistikfläche offenbart der Senat sein wahres Gesicht: Er möchte gar kein hochwertiges Wohngebiet auf dem Gelände der ehemaligen Röttiger-Kaserne.“ Wenn sich gegenüber Logistikbetriebe ansiedeln, sei eine zeitgleiche Vermarktung des Wohngebiets unmöglich.

Seinen Widerstand gegen den Logistikpark hat Völsch vor wenigen Tagen bei einer Informationsveranstaltung in der Nachbargemeinde Neu Wulmstorf wiederholt. Allerdings ist es auch kein Geheimnis, dass die Wirtschaftsbehörde mit Präses Frank Horch an dem Logistikpark festhalten will. „Das wird noch ein dickes Brett, was wir da zu bohren haben“, stöhnt SPD-Fraktionschef Jürgen Heimath. mz