Phoenix-Werk: Harburgs Politik träumt von Kreativstandort

120112PhoenixHarburg - Kreativwirtschaft in den leer stehenden Teilen der Phoenix. Das wünschen sich Harburgs Politiker. Im Stadtentwicklungsausschuss signalisierte ein Vertreter von Conti die Zustimmung. Sich selbst engagieren will das Unternehmen

nicht. Gebäudemanagement ist nicht Sache des Unternehmens. Es müsste eine Betreibergesellschaft gefunden werden. Die müsste sich um die Vermarktung des des markanten, sechsstöckigen Verwaltungsgebäudes gegenüber des Bahnhofs und der beiden 1905 und 1915 gebauten, ebenso hohen Gebäude kümmern.

Es geht dabei um über 30.000 Quadratmeter Fläche (im Foto rot eingefärbt). Die beiden "Schiffe", wie die ehemaligen Produktionshallen genannt werden, sind teilweise mit Nitrosaminen belastet. Eine Wohnnutzung ist damit nicht möglich. Gewerbe- und Büroflächen schon. In dem Werksteil der Richtung Nöldekestraße liegt, sind Büros unter vergleichbaren Bedingungen geschaffen worden. In dem Flügel Richtung Phoenix-Center des langgezogenen Verwaltungsgebäudes, das mal als Standort der Kulturbehörde im Gespräch war, ist Wohnen in Form von Studentenwohnungen denkbar. Sowohl die "Schiffe", wie auch das Verwaltungsgebäude stehen unter Denkmalschutz.

Wie realistisch die Pläne sind bleibt abzuwarten, auch wenn Conti bei einem Verkauf in Sachen Erlös "keine riesen Erwartungshaltung" hat. Unter anderem wären hohe Erschließungskosten zu tragen. Dazu gehört eine Abtrennung zu dem restlichen Phoenix-Gelände, in dem weiter produziert wird. Rund 800 Industriearbeitsplätze sind in diesem Bereich. Vergangene Versuche, das Interesse von Künstlern an den angebotenen Gebäuden auf dem Industrieareal zu wecken, waren gescheitert.

Jetzt ist zumindest ein Lichtstreifen am Horizont. Baudezernent Jörg Penner berichtete von einem möglichen "Ankermieter, der Interesse an 3.000 bis 5.000 Quadratmetern Fläche habe. Der hätte viele Möglichkeiten, selbst ein Musik-Club wäre denkbar. Der müsste sich nicht einmal Gedanken über Lärmprobleme machen. Das Areal ist Industriegebiet, dort kann man ganz nach Belieben Krach machen. zv