Schlappe Begründung: Deshalb wird Meinberg von uns gefeuert

VoelschThomas3Harburg - Das Thomas Völsch (Foto) "der bessere Mann" für den Bezirksamtsleiterposten ist, das war und ist laut SPD-Kreischef Frank Richter die Ansicht der Harburger SPD.

Deshalb dürfte auch klar sein, dass Torsten Meinberg nie die Chance hatte auf seinem Posten zu bleiben, doch das wird bestritten. Die SPD begründet die geplante Abwahl Meinbergs, die alle beteiligten Gremien laut Richter einstimmig und ohne Enthaltungen beschlossen haben, so: Meinberg sollte der SPD zeigen, dass er den Wechsel zu den neuen Machtverhältnissen im Rathaus Harburg hin bekommt. "Er bekam ihn nicht hin", sagt der Kreisvorsitzende Frank Richter.

Am Ende sei es der Fall "Wetternstraße" gewesen, der den Ausschlag dazu gab, dass Meinberg nicht mehr Bezirksamtsleiter sein soll. Das Bezirksamt und er als politisch Verantwortlicher haben bei der Suche nach Wohnunterkünften versagt. Im Bereich Wetternstraße hatte sich eine Bürgerinitiative gebildet, die den Ausbau der Wohnunterkunft verhindern will. Statt Alternativen zu entwickeln, habe Meinberg abgewartet und andere Lösungen untersagt. "Er hat nicht den Willen dazu gehabt", wirft Richter dem Bezirksamtsleiter vor. Erst nachdem die SPD konkret Alternativen aufgezeigt habe, habe das Amt reagiert. Meinberg habe sich  "absichtlich verweigert". Auch Völsch kritisiert in dem Punkt Meinberg. Die Unterbringung von Flüchtlingen, wohnungslosen Deutschen und EU-Bürgern sei ein"gesamtstädtisches Problem", das gelöst werden müsse. "Wenn die Behörde da nichts macht und sich tot stellt, dann ist das unklug", meint Völsch.

Persönlicher in Sachen Bezirksamtsleiter ist SPD-Fraktionschef Jürgen Heimath, der mit Meinberg viele Jahre öfter und direkter zu tun hatte. Alle hätten sich bemüht ein gutes Verhältnis zu haben. Es gebe auch andere Gründe als die Wetternstraße für die geplante Abwahl Meinbergs. Viel bewege sich im "subjektiven Bereich". Das Gefühl, sich blind vertrauen zu können, wäre zwischen dem SPD-Fraktionsvorsitzenden und dem CDU-Verwaltungschef nicht entstanden.

Der "bessere Mann" Völsch ist bislang stellvertretender Vorsitzender in der SPD-Bürgerschaftsfraktion und verdient noch seinen normalen Lebensunterhalt als Referatsleiter in der Schulbehörde. In Harburg Bezirksamtsleiter zu sein wäre für ihn eine "große Ehre und eine Herausforderung". Seinen "Schlachtplan" hat er bereits.

Er will beim Wohnungsbau "alle Potenziale ausschöpfen". Das Zentrum Harburgs will er positiv entwickeln und sich dafür mit "kreativen Köpfen" zusammensetzen. Wuchern will er dabei mit den "Pfunden Hafen und Uni. Wichtig für ihn sind die Lösung der bestehenden und vor allem anstehenden Verkehrsprobleme, die allerdings eher auf Bundesebene entschieden werden. In Zukunft soll es einen besseren Dialog mit den Menschen geben. Dazu ist ihm die Geschwindigkeit der Verwaltung wichtig. "2004 ist der letzte Soldat aus der Röttiger-Kaserne abgezogen", sagt Völsch. "2009 fand die erste Bürgerbeteiligung statt. Das ist zu lang." zv