Max-Schmeling-Park neben dem Rathaus eingeweiht

110901schmeling4 Harburg- Ab heute ist der Max-Schmeling-Park ein Teil der Museumsachse direkt neben dem Rathaus. Am Donnerstagmorgen weihten Bezirksamtsleiter Torsten Meinberg, Museums-Direktor Rainer-Maria Weiss und Nachwuchs-Boxer Yunus Öztürk

den Park vor der Skulptur Faustkämpfer des 1936 verstorbenen Künstlers Eberhard Encke ein.

Mit der Neubenennung  des Parks möchte Meinberg Max Schmeling, dem bisher einzigen deutschen Box-Weltmeister im Schwergewicht, gedenken: "Max Schmeling war nicht nur einer der erfolgreichsten Sportler des 20. Jahrhunderts, er ist auch aufgrund seines 110901schmeling2gesellschaftlichen Engagements, seiner persönlichen Bescheidenheit sowie seines stets respektvollen Umgangs mit seinem Gegenüber innerhalb und außerhalb des Boxrings ein menschliches Vorbild." Schmeling, der mit seinen zahlreichen Kämpfen bei den Fans Helden-Status erlangte und bis heute einer der populärsten deutschen Sportler ist, ließ sich nach seiner Karriere im beschaulichen Ort Hollenstedt im Landkreis Harburg nieder. An der Winsener Straße leitete er als Generalvertreter für den Raum Norddeutschland einen Coca-Cola Betrieb, in Sinstorf verwaltete er ein Lager. Meinberg sagt: "Schmeling war für die gesamte südliche Metropolregion eine wichtige Persönlichkeit. Er passt sehr gut zu Harburg, da er Menschen unterstützt hat, die es nicht einfach hatten."

Aufgrund der engen Verbundenheit Schmelings zu Harburg, plante das Helms-Museum im Jahr 2005 eine Ausstellung, anlässlich seines 100. Geburtstags. "Doch kurz vor der Eröffnung der Ausstellung ist Schmeling verstorben, so dass das Geschenk leider, aber immerhin eine Gedenkausstellung geworden ist", so Rainer-Maria Weiss. Wie der Kontakt damals zu dem Boxer zu stande kam, erklärt Weiss: "Schmeling lebte bekanntermaßen lange in Hollenstedt. Und wie es der Zufall will, hat das Helms-Museum mit der 1000 Jahre alten Karlsburg eine Außenstelle. Schmeling hat diese Außenstelle jahrelang finanziell untertsützt."

Bis die Parkanlage zwischen Rathaus, Bauamt und Helms-Museum nach dem Jahrhundert-Boxer benannt werden konnte, hat es etwas gedauert. Denn lange Zeit stritt sich Harburg mit Altona, welches ebenfalls 110901Max2Ansprüche angemeldet hatte, Schmeling in ihrem Bezirk zu gedenken. "Man hat die salomonische Lösung gefunden, dass Altona eine Max-Schmeling-Straße und Harburg einen Max-Schmeling-Park erhalten hat", so Weiss, der gleich nachschiebt: "Nun nehmen Sie doch das Spiel Monopoly: Park sticht Straße - insofern sind da die Verhältnisse gerade gerückt." Etwas gerade gerückt werden muss auch noch der kleine Fehler auf dem Schild, dass auf den Max-Schmeling-Park hinweist. So steht am Schildende mit  Max-Schmeling-Park die korrekte Bezeichnung, während oben in fetten Druckbuchstaben der Bindestrich zwischen Max und Schmeling fehlt.

 

Einer der davon träumt, mal eine ähnlich glanzvolle Karriere wie Schmeling hinzulegen, ist der Nachwuchs-Boxer Yunus Öztürk. Der 14-Jährige nahm als Deutscher und Hamburger Meister an der Einweihung teil. Öztürk besucht derzeit die neunte Klasse des Gymnasiums Süderelbe. Auch wenn 110901Max3Schmelings Erfolge zu lange zurückliegen und er desshalb als Vorbild nicht herhalten kann, bewundert er die Erfolge des Jahrhundert-Boxers: "Ich interessiere mich auf jeden Fall für ihn und er beeindruckt mich." Geht es nach seinem Coach Mark Haupt, könnte Öztürk vor einer glänzenden Box-Karriere stehen und in einigen Jahren auf der ganz großen Box-Bühne auftauchen. "Er hat großes Talent, aber viel wichtiger: Einen großen Willen." Noch steht die Schule und ein vernünftiger Abschluss im Vordergrund, aber dann möchte Haupt seinen Schützling in die Bundesliga führen. Meinberg ein bekennender Sport-Fan, freut sich über die Erfolge Öztürks, der beim TV Fischbeck trainiert. Derzeit kämpft der Türke um eine deutsche Staatsbürgerschaft um in höheren Altersklassen boxen zu können. Der Bezirksamtsleiter möchte sich für den Youngstar einsetzten. (pw)