Harburg - Sportlich ist es, das Wahlprogramm der SPD Harburg. Unter zahlreichen Punkten haben die Genossen zusammengefasst, was sie den gern erreichen möchten - wenn sie denn die Wahl gewinnen. Einiges wirkt utopisch. Etwa die
Bahnstrecke unter die Erde zu legen, die Stadt und Hafen trennt. Anderes klingt nach neuen Posten und hohen Kosten, wie die festen Ansprechpartner für einzelne Stadtteile bei den Behörden.
Das weiß auch Frank Richter. "Es geht darum den politischen Willen zu haben, um die Ziele zu ermöglichen", sagt der SPD-Kreischef. Das bedeute auch Investoren zu gewinnen oder Menschen für Lösungen zu begeistern. "Einen festen Ansprechpartner für einen Stadtteil einzusetzen heißt nicht, dass man zwingend jemanden dafür einstellen muss." Mit der Veränderung von internen Abläufen bei den Behörden könnte man so ein Ziel erreichen.
Das die Kosten von 250 Millionen Euro für die Tunnellösung bei der Bahnstrecke "nicht aus dem Haushalt des Senats kommen", ist Richter ebenso bewußt. So ist das Wahlprogramm eine ganz ganze lange Wunsch- und Visionenliste, bei deren Erfüllung selbst der Weihnachtsmann arg ins Schwitzen kommen würde.
Die Liste:
Eine Tunnellösung für die Unterelbebahn im Verlauf der bestehenden Trasse Cuxhaven-Hamburg entlang der Harburger Innenstadt (Höhe Neue Straße bis Höhe Schellerdamm), anschließend eine Rampe (für Züge Richtung Süden) zum Harburger Bahnhof
Eine Verlängerung des Tunnels entlang der Buxtehuder Straße, mit einer kreuzungsfreien Nordanbindung an die vorhandenen Gütergleise, in Richtung bestehender Elbbrücke
Eine attraktive Verbindung entlang der alten Siedlungsachse Schloßstraße – Schloßmühlendamm
Eine reizvolle Uferpromenade am Südufer der Süderelbe
Einen „Park der Industriegeschichte“
Den Erhalt bestehender Bausubstanz im Harburger Binnenhafen
Eine Kombination von bezahlbaren Wohnungen, altem und neuem Gewerbe
Intensivierung des Wohnungsbaus am Schellerdamm, am Kaufhauskanal und auf der Schlossinsel
Eine Schnellfähre von Harburg nach Hamburg über Moorburg, um auch das Kraftwerk Moorburg für die Mitarbeiter an den ÖPNV anzuschließen.
Harburg ist Universitätsstadt
Den kompletten Ausbau aller Räume des neuen Hauptgebäudes der TU an der Schwarzenbergstraße
In einem Hafencampus neue Möglichkeiten für Forschungs- und Lehrbetrieb im Harburger Binnenhafen
Für eine stärkere Identifikation Harburgs mit seiner Technischen Universität Bewohnerinnen und Bewohner mit ihrer Universität zusammenbringen
Nach der Fertigstellung des Rathaus-Forums 2012 das dann leer stehende gegenwärtige Gesundheitsamt am Irrgarten durch einen Neubau ersetzen, der die Bedürfnisse der Technischen Universität nach Arbeits- und Wohnräumen befriedigt
Einen Wissenspark in Harburg als Ergänzung zur Tutech Innovation im Binnenhafen und zum hit-Technopark in Bostelbek, an dem start-up-Unternehmen neben universitären oder anderen Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen vernetzt arbeiten können
Die Erweiterung des Fraunhofer-Centrums zu einem Fraunhofer-Institut
Das städtische Förderprogramm für studentisches Wohnen auf der Veddel und in Wilhelmsburg auf Harburg ausweiten, um Wohngemeinschaften und andere studentische Wohnformen in Harburg zu etablieren
Die Erweiterung des studentischen Sportangebots
Ein umfassendes Verkehrskonzept für die Regionen Harburg und Süderelbe, das auch die Belange Hamburgs, des Umlandes und der Natur berücksichtigt
Eine Überprüfung der Trassenführung der Hafenquerspange mit dem Ziel, eine stadtverträgliche Lösung zu finden
Aktive Lärmschutzmaßnahmen an der Eisenbahnlinie von Neugraben-Fischbek über Bostelbek bis Harburg
Die Beibehaltung des Überholverbots für LKW auf der B 73
Ein Nachtfahrverbot für LKW auf der Bremer Straße (B75), der B73 und der Winsener Straße
Hochwertige Naturflächen, wie z.B. in Gut Moor, Sandbek, Neuenfelde, Francop, Moorburg und Neuland, sowie vorhandene Kleingärten, wie z.B. Am Radeland, nicht antasten
Keine weitere Schlickdeponie in Neuenfelde, Francop, Moorburg oder einem anderen Harburger Standort.
Den Tunnel zwischen Lüneburger Straße und Seevepassage (Verbindung der Fußgängerzone und Phoenix Center) umbauen und modernisieren.
Eine Verlängerung des BID und damit des City-Managements in der Lüneburger Straße um 5 Jahre
Die Einrichtung eines BID Sand/Hölertwiete/Herbert-Wehner-Platz, um im Anschluss an die Lüneburger Straße den Einkaufsstandort Harburg ebenfalls aufzuwerten
Den Zusammenschluss der Grundstückseigentümer im EKZ Neugraben zu einem BID
Den Masterplan City Harburg zu einer Grundlage machen, die die Harburger Innenstadt attraktiver für Einkaufen und Wohnen gestaltet. Die Aufwertung des Herbert-Wehner-Platzes mit dem Erhalt von Karstadt ist dabei ein ganz wichtiger Baustein
Durch eine ansprechende Gestaltung des Neugrabener Bahnhofsplatzes eine bessere Verbindung des EKZ Neugraben mit dem Neugrabener Bahnhof und dem Neubaugebiet „Elbmosaik“
Den Erhalt und die Aufwertung der lokalen Einkaufsmöglichkeiten und Einkaufszentren in den Stadtteilen
Die Einführung einer „Harburg-Karte“, die gleichzeitig Parkschein und Busfahrkarte für die Harburger Innenstadt ist
Prüfen, ob eine S-Bahnstation in Bostelbek/Hausbruch zwischen den Bahnhöfen Heimfeld und Neuwiedenthal realisiert werden kann, um die Straßen im Süderelberaum zu entlasten
Eine direkte Busverbindung zwischen dem Bahnhof Harburg, der Technischen Universität und dem Harburger Binnenhafen
Eine Querverbindung zwischen den Stadtteilen Sinstorf – Marmstorf – Eißendorf – Heimfeld durch eine Buslinie
Eine direkte Busanbindung Neuenfelde – Neu Wulmstorf
Einen Ausbau des Nachtbusbetriebes an Wochenenden nach Rönneburg, ins westliche Eißendorf und ins südliche Neugraben
Die Einführung eines Anrufsammeltaxis nach Neuenfelde, Cranz und Neuland.
Die Einführung einer kostengünstigen Bezirksfahrkarte.
Den Erhalt und die Pflege der Parkanlagen
Die Grünachsen schützen
Die Zersiedlung stoppen, deshalb keine neuen Wohn- und Gewerbebauten in Landschaftsschutzgebieten
Das Hamburger Alte Land als jahrhunderte alte Kulturlandschaft erhalten und pflegen
Den Obstanbau im Hamburger Alten Land erhalten und fördern
Neue Radrouten und bessere Querungsmöglichkeiten für Fußgänger, z.B. die Lücke im 2. Grünen Ring mit einem Neubau der Wasmerstraßenbrücke schließen
Den Einsatz von regenerativen Energien bei Neubauten von Wohn- und Gewerbegebäuden zum Standard machen.
Bei der Vergabe von öffentlichen Grundstücken verbindliche Konzepte zum Einsatz regenerativer Energieformen Voraussetzung werden.
Bei der Aufstellung von B-Plänen der Einsatz modernster und umweltschonender Heiztechniken wie Brennstoffzellentechnik oder Wärmepumpentechnik als Verpflichtung mit aufzunehmen sind.
Mit einem Harburger Wohnungsbauprogramm unseren Beitrag dazu leisten, dass in Hamburg wieder ausreichend und bezahlbare neue Wohnungen entstehen und den öffentlichen Wohnungsbau maßvoll und gezielt stärken.
Das vielfältige Wohnangebot in den Vierteln erhalten und erweitern.
Die Schulen überall in Harburg zu Ganztagsschulen und zu echten Stadtteilzentren und Begegnungsorten für alle Anwohner weiterentwickeln
Dafür sorgen, dass alle Stadtteilschulen in Harburg eine Oberstufe erhalten und sie in räumlicher und personeller Hinsicht so entwickelt werden.
Kleine Kita-Gruppen vor allem in sozial benachteiligten Stadtteilen. Das Kurs- und Förderangebot in Schulen und Kindertageseinrichtungen sowie das Angebot an Bücherhallen, Schulen und Volkshochschulen werden ausgebaut.
Die Kooperation von Harburger Schulen mit Sportvereinen und anderen Organisationen fördern und ausbauen
Stadtteilfonds und Stadtteilkonferenzen einführen, um mehr Menschen als bisher für ihr Viertel zu aktivieren. Mit einem Fonds wird das Engagement der Menschen vor Ort auch finanziell unterstützt. Ein Vorbild dafür ist die erfolgreiche Entwicklung des Stadtteils Heimfeld-Nord.
Unabhängige Quartiersmanager anstellen, die Anwohner bei deren Ideen zur Umsetzung des Ziels einer guten Nachbarschaft unterstützen und ihnen fachkundige Hilfe leisten
In großen Wohnanlagen weitere Pförtnerlogen schaffen.
Mehr Bürgernahe Beamte der Polizei und des Ordnungsdienstes vor Ort einsetzen, damit Sicherheit und Sauberkeit überall in Harburg gewährleistet ist
Einen Ansprechpartner für jeden Stadtteil im Bezirksamt, der sich um die dortigen Belange kümmert
Quartiersgerechte Verkehrskonzepte entwickeln und umsetzen.
Ältere Menschen nicht in Wohnanlagen oder Heimen isolieren, sondern das Miteinander der Generationen fördern, z.B. durch „Mehrgenerationenhäuser“
Hindernisse aus dem Weg räumen, damit sich alle Menschen in Harburg sicher und ungehindert bewegen können
Harburgs Kinderspielplätze für alle Kinder in den Stadtteilen in sicheren, sauberen und gepflegten Zustand versetzen
Die Unterstützung für ein Quartier nach dem Ende eines Förderprogramms nicht abrupt und vollständig enden lassen.
Wohngebiete rechtzeitig aufwerten, bevor die Defizite dort so tiefgreifend werden, dass ihnen mit denaufwändigen Instrumenten des Städtebaurechts abgeholfen werden muss
Das Image Harburgs und seiner Stadtteile langfristig und nachhaltig verbessern.
De Einrichtung eines Bürgerforums, um die künftigen Strukturen der Bürgerbeteiligung in Harburg zu diskutieren
Ein Harburger Jugendparlament mit eigenem Etat.
Stadtteilkonferenzen.
Seniorenbeiräte in den Stadtteilkonferenzen.
Planungsforen und Planungswerkstätten für projektbezogene Vorhaben in den Stadtteilen
Stadtteilfonds, über die die Stadtteilkonferenzen entscheiden können
Beteiligungsplattformen für Bürger mit Nutzung des Internets
Quartiersmanager, die bei der Bereitstellung oder Vermittlung von Räumen für Veranstaltungen helfen,
Kleine Wahlkreise für die Wahl zur Bezirksversammlung
Keine Wahlkreisgrenze durch Eißendorf und Heimfeld
Die Verbindlichkeit der vom Volk beschlossenen Entscheide
Die Stadtteilkultur beleben, indem wir eine Stelle zur Unterstützung bei der Einwerbung von Drittmitteln und Fördergeldern schaffen
Jährlich einen Preis für Kinderkultur ausschreiben
Jährlich einen „Kulturmarkt“ in Harburg veranstalten.
Die Bodendenkmalpflege stärken.
Die Falckenberg-Sammlung darf nicht ein bloßes Anhängsel der Deichtorhallen werden.
Für eine Vernetzung der Kultureinrichtungen sorgen
Den Harburger Gesprächskreis „Südkultur“ unterstützen
Die vollständige Sanierung des Rieckhofs
Die Sanierung der Technik des Harburger Theaters
Im Bezirk gute Bedingungen für die Ansiedlung neuer und die Entwicklung bereits vorhandener Szene-Locations, wie z.B. Clubs, Cafes und Lounges schaffen
DieHerauslösung des Helmsmuseums aus der Stiftung Historische Museen Hamburg einsetzen
Die Wiedereröffnung der Dauerausstellung der stadtgeschichtlichen Sammlung des Helmsmuseums
Den Ausbau der stadtgeschichtlichen Abteilung des Helmsmuseums zum „Harburg Museum“
Eine finanzielle Stärkung der stadtgeschichtlichen Abteilung.
Das Helmsmuseum wieder in der Mitte Harburgs vereinen
Den Ausbau des Archäologischen Schwerpunktes.