Integrationskindergarten am Vogelkamp wird nicht angenommen
Die Wohneinrichtungen für Flüchtlinge, an die der Kindergarten angrenzt. Bislang kommen die meisten Kinder in der neues Kita aus dem Bereich. Foto: Andre Zand-Vakili

Integrationskindergarten am Vogelkamp wird nicht angenommen

Neugraben - Integrationskita. Dieser Begriff steht in erster Linie für einen Kindergarten, in dem Kinder aus anderen Kulturkreisen durch das Zusammenkommen

mit Kindern aus der deutsch geprägten Gesellschaft integriert werden sollen. Der DRK-Kindergarten Plaggenmoor gleich neben der großen Flüchtlingseinrichtung am Neubaugebiet Vogelkamp sollte so einer werden. Doch es funktioniert nicht - zumindest bislang.

Ganz offensichtlich sind viele Eltern aus der Gegend nicht bereit ihre Kinder dort anzumelden. Deshalb bleiben viele Plätze unbesetzt. Laut CDU ist der Kindergarten nicht einmal zur Hälfte belegt. 30 Kinder sollen dort angemeldet worden sein. Zur überwiegenden Zahl stammen sie aus den angrenzenden Flüchtlingseinrichtungen. Die Mehrzahl der 80 Plätze ist frei. "Eine nennenswerte Nachfrage durch Bewohner des Nerubaugebiets oder anderer Bereiche Neugraben-Fischbeks ergibt sich nicht, obgleich sich die Mitarbeiter des DRK durch umfangreiche Werbe- und Akquisitionsmaßnahmen drum bemüht haben", heißt es von der CDU. Vom DRK hatte das zur Eröffnung Mitte Oktober noch ganz anders geklungen. Man habe dem Wunsch vieler Familien im Wohngebiet Vogelkamp Rechnung getragen, die noch vor der Fertigstellung unseres Kita-Neubaus am Park eine Betreuungsmöglichkeit für ihre Kinder gesucht haben, hieß es damals.

Belegen könnte man die Plätze nach Einschätzung von CDU-Fraktionschef Ralf-Dieter Fischer - aber nur mit weiteren Kindern aus den Unterkünften. Das wolle das DRK nicht machen, weil es den Integrationsgedanken torpediere. Der hat in dem Fall bislang ohnehin Schiffbruch erlitten. Noch hofft man, dass die ablehnende Haltung etwas mit der schlechten Verkehrsanbindung zu tun hat. Die Kita liegt an einer Straße, die durch die Flüchtlingsunterkunft führt und von Privatfahrzeugen nicht benutzt werden darf. Wer sich daran hält, müsste 300 Meter Fußweg in Kauf nehmen.

Bislang ist der Kindergarten ein Provisorium. Nach Querelen im Planungsprozess ist er nicht wie geplant fertig geworden und besteht aus Containern. In dem zukünftigen Kindergarten sollen einmal etwa 150 Kinder betreut werden. Mit der Fertigstellung wird zum Frühjahr 2019 gerechnet. Auch dort soll etwa die Hälfte der Kinder nicht aus Flüchtlingsunterkünften kommen. zv