Internet: Unterversorgung im Bezirk beschäftigt die Politik

Harburg – Bei der Podiumsdiskussion von drei Bundestagskandidaten für den Wahlkreis Harburg, Wilhelmsburg und Bergedorf im Speicher am Kaufhauskanal waren sich alle

einig: Die Digitalisierung Deutschlands ist eine Schnecke. Breitbandleitungen für die Telekommunikation sind weit und breit Mangelware.

Jetzt hat der SPD-Bezirksabgeordnete Holger Böhm das Thema aufgegriffen. „Wurde beim Inkrafttreten des Gesetzes im Jahre 2004 noch ein Internetanschluss mit einem 76K-Modem als ausreichend empfunden, reicht dieses im Jahre 2017 bei Weitem nicht aus“, sagt Böhm. Selbst für kleine und mittlere Betriebe seien Online-Banking, Internet-Vertrieb und Steuerung der Warenwirtschaft via Internet unterster Standard. Bildung sei ohne Internet nicht mehr denkbar und Home office sei bei vielen Arbeitsplätzen Voraussetzung. Deshalb benötigten auch private Haushalte angemessene Übertragungsraten im Internet. Böhm: „Die untersten Angebote der Internetprovider sollten der Mindeststandard für die Netzanschlüsse durch den Grundversorger sein.“

Leider gebe es im Bezirk Harburg immer noch Gebiete, zum Beispiel In der Hohenwischer Straße zwischen Hinterdeich und Moorburger Elbdeich, in denen die Telekom gegen ihre Verpflichtung als Grundversorger aus wirtschaftlichen Gründen keine angemessenen Netzanschlüsse zur Verfügung stellte. Böhm will jetzt vom Bezirksamt wissen, welche Bereiche im Bezirk noch unterversorgt werden und wann dieser Missstand abgestellt werde. ag