Streit um zu viele Ausnahmegenehmigungen beim Bauen
Das Gelände, durch das der Streit entfacht wurde. Foto: mag

Streit um zu viele Ausnahmegenehmigungen beim Bauen

Rönneburg – Kaum sind die Parlamentsferien vorbei, schießt die CDU-Fraktion in der Bezirksversammlung schon wieder auf ihren Lieblingsgegner – nämlich den Harburger

Baudezernenten. CDU-Chef Ralf-Dieter Fischer hat wieder etwas entdeckt, womit er glaubt, Jörg Penner in die Schranken zu weisen.

Im Fokus steht diesmal eine Brachfläche am Reeseberg Ecke Wasmerstraße. Dort stand bis vor gut einem Jahr noch die Ruine eines einstöckigen Discounters. Das Gebäude war abgängig, nachdem vor rund drei Jahren das Dach eingestürzt war.

Die Harburger Abteilung für Stadt- und Landschaftsplanung hatte mit der guten Absicht, möglichst jede geeignete Fläche für den Wohnungsbau zu nutzen, vorgeschlagen, auf der Brachfläche den Bau eines achtgeschossigen Wohngebäudes zu genehmigen.

Allerdings sieht der Bebauungsplan Rönneburg an dieser Stelle nur eine eingeschossige Ladenzeile vor – nach Ansicht des Bauamts ist diese Ausweisung aber veraltet und kann durch eine einfache Befreiung aufgehoben werden. Wohnungen würden sicher dringender benötigt als weitere Geschäfte.

Fischer will das aber nicht durchgehen lassen: „Wir können Bebauungspläne nicht einfach ignorieren – schon im Hinblick auf Gleichbehandlung aller Bürger.“ Es gebe genug Beispiele dafür, dass Bauwillige selbst bei kleinsten Erweiterungen von vorhandenen Gebäuden oder minimaler Überschreitung von Baugrenzen keine Genehmigung bekommen.

Jetzt fordert die CDU einen umfassenden Bericht über jene Bebauungspläne, die das Bauamt für veraltet hält und dort erhebliche Befreiungen von den Festsetzungen der Pläne genehmigen will. ag