Debakel um Kita Vogelkamp: Weiterer Lösungsansatz gescheitert
Der Siegerentwurf, dessen Realisierung an den Kosten scheitern dürfte. Foto: Architekturbüro Peter Krebs

Debakel um Kita Vogelkamp: Weiterer Lösungsansatz gescheitert

Neugraben – Im Kita-Debakel für das Neubaugebiet Vogelkamp ist keine Lösung in sicht. Auch der Plan den temporäre Kindergarten in der Zentralen Erstaufnahme im

ehemaligen Obi-Markt zu übernehmen, ist vom Tisch. Die Lösung wäre zu teuer. Denn für die Nutzung der Flüchtlings-Kita als normale Kita wären umfangreiche Umbauarbeiten nötig. Jetzt geht die Hängepartie um einen Pfeiler der Integration weiter. Die Kita, die mit dem Bezug der Folgeunterkunft für Flüchtlinge am Aschenland bereitgestellt werden sollte, war eigentlich ein wichtiger Punkt. Experten halten eine Lösung frühestens 2019 für möglich.

Verursacht ist das Fiasko durch einen Architektenwettbewerb, der dem zukünftigen Betreiber DRK aufgedrückt worden war. Umgesetzt werden sollte der Entwurf des Karlsruher Architektenbüros von Professor Peter Krebs. Die IBA Hamburg GmbH, Projektentwickler des gesamten Quartiers Vogelkamp, schwärmte, Er weise „eine naturverbundene, von Holz geprägte Architektur auf und stelle eine hochwertige und schöne Lage im Park repräsentative Lösung dar". Das Dumme daran: Die Kosten explodierten. Denn in Hamburg zahlt – im Gegensatz zum Großteil des restlichen Bundesgebiets – nicht die öffentliche Hand für Kita-Neubauten, sondern der Träger selbst. Und der lässt sich nicht melken wie eine Kuh, weil sich die Kita am Ende auch wirtschaftlich tragen muss.

Nun werden schon seit Monaten Ersatzlösungen gesucht. Vergeblich. Sie scheiterten an für Außenstehende wie Kuriositäten wirkende Gründe. So wurde eine Container-Lösung verworfen, weil für 60 in eine Halle eingelagerte, nicht mehr genutzte Container aus der Flüchtlingsunterbringung, eine Miete von 30.000 Euro vom DRK gefordert wurde – pro Monat. Das I-Tüpfelchen setzte die IBA, die noch einmal 2000 Euro Miete für einen Standplatz auf städtischem Boden in dem Neubaugebiet vom DRK will. Zur Erklärung: Die Container gehören der Innenbehörde, die sie für mehrere Jahre angemietet hat, aber nicht mehr braucht. Die Container verursachen die Kosten von 30.000 Euro für die Behörde – auch wenn das DRK sie nicht mietet und sie weiterhin nutzlos eingelagert sind.

„Wir müssen sehen, wie wir die Kuh vom Eis bekommen“, sagt CDU-Fraktionschef Ralf-Dieter Fischer. Jetzt soll die Bezirksversammlung zu einem Umdenken bei der Fachbehörde und der IBA sorgen, damit eine Fläche sowie die Container kostengünstig für den provisorischen Kindergarten bereitgestellt werden. zv