Klobürsten-Aktionismus zum Thema Gefangenensammelstelle
Von den Linken beschenkt. CDU-Mann Ralf-Dieter Fischer mit Klobürstenpräsent. Foto: zv

Klobürsten-Aktionismus zum Thema Gefangenensammelstelle

Harburg – Es wird in der Bezirksversammlung hoch her gehen, hatte André Lenthe, Abgeordneter der Linken, noch im Vorfeld angekündigt. Grund: Der Plan die Gefangenensammelstelle für

den G20-Gipfel in Harburg im ehemaligen Fegro-Markt einzurichten. Daraus wurde nichts. Nach der mittelprächtig amüsanten Übergabe einer schwarzen Klobürste, die es als Spaßsymbol in der linken Szene zu etwas außerhalb der Schüssel gebracht hat, an CDU-Fraktionschef Ralf-Dieter Fischer, wurde Lenthe von allen anderen gewählten Parteien abgewatscht. Die Infragestellung der Einrichtung fand bei ihnen kein Gehör.

„Es ist richtig, die Gefangenensammelstelle einzurichten“, resümierte SPD-Fraktionschef Jürgen Heimath in Hinblick auf die vielen militanten Ankündigungen von G20-Gegnern. Carsten Schuster von der FDP erinnerte daran, dass angesichts der aktuellen Weltlage der Dialog mehr den je gebraucht wird. Lenthe hätte ohnehin seine Kraft lieber in die Diskussion mit den linksextremen Gruppen stecken sollen, die durch ihr vor Gewalt strotzendes Vokabular auffielen. Ulf Bischof von der AfD sagte, dass eine Gefangenensammelstelle in Harburg zwar nicht seine Wunschvorstellung gewesen und er „kein Fan des G20-Gipfels“ sei. Trotzdem sei eine Gefangenensammelstelle nötig.

Ralf-Dieter Fischer bemerkte, dass das Beste an Lenthes Rede sein Geschenk an ihn, die Klobürste, gewesen sei. „Wir brauchen ohnehin gerade eine“, sagte Fischer später. Den Linken sagte er, sie sollten sich lieber angesichts eines Bundestagsabgeordneten schämen, der zum Gipfel mit einer Demonstration nicht nur eine Meinung transportieren, sondern Hamburg lahmlegen will.

Nur Isabell Wiest, von den Neuen Liberalen sprang den Linken zur Seite. Das war völlig belanglos. Am Ende bekamen die Linken stumpf die Abstimmungsklatsche zu einem von ihnen auf den Tisch gebrachtes Thema, bei dem die Harburger Bezirksversammlung ohnehin kein Mitspracherecht hat. zv