Wohnungsbau 2017: Hier sieht die Verwaltung Möglichkeiten
Eine der vielen Baustelle der vergangenen Jahre im Bezirk Harburg. Foto: zv

Wohnungsbau 2017: Hier sieht die Verwaltung Möglichkeiten

Harburg – Der Bezirk Harburg will pro Jahr den Bau von 800 Wohnungen genehmigen. Dazu hat er sich im „Bündnis für das Wohnen“ verpflichtet. Wer so etwas verspricht, muss auch

irgendeinen Plan haben. Deshalb veröffentlich das Bezirksamt jedes Jahr ein Wohnungsbauprogramm, in dem Ideen und Rahmenbedingungen für den Wohnungsbau zusammengestellt werden. Heiko Stolzenburg vom Harburger Fachamt Stadt- und Landschaftsplanung hat jetzt im Stadtplanungsausschuss den ersten Entwurf für das „Wohnungsbauprogramm 2017“ zur Diskussion gestellt – und hat auch gleich kritische Worte von der Politik kassiert.

Aber der Reihe nach! Das sind die vorgeschlagenen Flächen: Harburger Binnenhafen, Kanalplatz 3 bis 7, gegenüber von der Kulturwerkstatt, das 0,87 Hektar große Areal ist in Privatbesitz, die Zahl der Wohnungen ist noch nicht bekannt, geschätzter Baubeginn: ab 2012. Es ist kein Geheimnis, dass es sich dabei um das Projekt „channel x2“ von Arne Weber handelt, einem Wohnhaus nach dem Entwurf des Architekten Hadi Teherani mit 16 Etagen. Harburger Binnenhafen, Theodor-Yorck-Straße 29 bis 33, auf der 0,24 Hektar großen Privatfläche gegenüber dem geplanten Brückenquartier der Lorenz-Gruppe könnten ab 2018 rund 100 Wohnungen entstehen. Schlossinsel, Am Festungsgraben 10, das 0,8 Hektar große Firmengelände der Heinrich Hirdes GmbH soll für den Wohnungsbau geräumt werden, es gebe Gespräche zur Verlagerung der Wasserbaufirma, sagt Stolzenburg.

Die 0,43 Hektar große Fläche Nummer vier liegt wieder im Binnenhafen, Ecke Blohmstraße/Kanalplatz, auf Teilen des ehemaligen Bauhofs könnten bis ran an den Kultuspeicher Wohnungen entstehen. An dieser Fläche war auch das Kolping-Haus interessiert, das hat sich aber zerschlagen.

Es folgt ein Sprung nach Neugraben-Fischbek, Scheidehozweg 69, auf der 0,145 Hektar großen Privatfläche sind 50 Wohnungen im Geschosswohnungsbau geplant, Baubeginn voraussichtlich 2018. Zurück in das Harburger Kerngebiet nach Eißendorf, auf dem 0,37 Hektar großen Telekom-Gelände Weusthoffstraße 52, könnten ab 2018 rund 30 Wohnungen entstehen. In Marmstorf gibt es am Leuchtkäferweg ein 1,75 Hektar großes städtisches Grundstück, das ab 2021 bebaut werden könnte. Noch ist nicht klar, wie viele Wohnungen dort entstehen könnten.

In Rönneburg gibt es „hinter der Bahn“, Kanzlershof 58 bis 65, ein 1,65 Hektar großes Privatgrundstück, auf dem ab 2021 rund 20 Wohnungen entstehen könnten. Bei dem Vorschlag, die 0,25 Hektar große Fläche des Busdepots in der Winsener Straße 71 bis 75 mit 60 Wohnungen zu bebauen, gab es sofort  heftige Proteste. Torsten Fuß: „Die SPD  wird da nicht zustimmen. Gegenüber ist schon ein großer Block mit Geschosswohnungsbau entstanden. Das ist mein Viertel, da wohne ich. Ich möchte nicht, dass mein Viertel weiter herunterkommt.“ Und auch Isabel Wiest von den Neuen Liberalen fand die Bebauung an dieser Stelle zu massiv.

Am Haanbalken in Marmstorf hat das Bezirksamt eine 0,19 Hektar große städtische Fläche entdeckt, auf der 20 Wohnungen gebaut werden sollen. Die SAGA will außerdem am Schüslerweg 13 in Heimfeld auf einer 0,26 Hektar großen Fläche in Reihenhäusern und mehrgeschossigen Häusern 25 Wohnungen unterbringen. Dazu plant das Wohnungsunternehmen auf einer 0,2 Hektar großen Fläche im Heino-Marx-Weg 51 bis 65, die bisher für Stellplätze genutzt wird, den Bau von 60 Wohnungen.

Rund um den Wilhelm-Busch-Weg in Eißendorf hatte das Bezirksamt schon einmal umfangreiche Nachverdichtungen vorgeschlagen. Das war am Widerstand der Anwohner gescheitert. Nun gibt es für das 0,08 Hektar große Privatgrundstück Wilhelm-Busch-Weg 21 bis 27 Pläne für 23 Wohnungen im Geschosswohnungsbau.

In Wilstorf gibt es eine 0,2 Hektar große Privatfläche am Soltauer Ring 3. Dort sollen ab 2017 rund 20 Wohnungen entstehen. 24 Wohnungen könnten außerdem auf einer 0,24 Hektar großen Privatfläche „hinter“ der Marienstraße 48 entstehen.