Schüler für Politik interessieren: Parteien einigen sich auf Antrag

RathausHarburg – Na, bitte! Sie können es ja doch noch. Die GroKo, die Grünen und die beiden FDP-Abgeordneten in der Bezirksversammlung haben sich auf einen gemeinsamen Antrag

geeinigt, der die Zusammenarbeit zwischen Kommunalpolitik und Harburger Schulen fördern soll. Und eines Tages vielleicht einmal das Interesse junger Menschen an der Politik zu wecken.

Dem gemeinsamen Antrag war ein peinliches Hickhack vorausgegangen. SPD und CDU wollten es nämlich nicht hinnehmen, dass Grüne und FDP mit einer guten Idee bei den Jungwählern punkten. Da sie ohne Negativschlagzeilen so einen Antrag nicht einfach mit geballter GroKo-Stimmkraft abschmettern konnten, brachten sie schnell einen Gegenantrag ein, der sich nur in Nuancen vom Oppositionsantrag unterschied.

Daraus hätte eine endlos peinliche Polit-Groteske entstehen könne, wenn man sich hinter den Kulissen nicht noch einmal  zusammentelefoniert und einen Kompromiss gesucht hätte. Insider berichten, dass sich dabei besonders Ex-Schulleiter und Grünen-Fraktionsvize Jürgen Marek sowie Brit-Meike Fischer-Pinz, CDU-Bezirksabgeordnete und Assistenzärztin in der Psychiatrie und Psychotherapie, ins Zeug gelegt hätten. Am Sonntagabend, also zwei Tage vor der Sitzung der Bezirksversammlung hatten sie sich geeinigt.

Und das ist jetzt der gemeinsame Antrag:

„1. Die Bezirksversammlung begrüßt und fördert die Zusammenarbeit und den Austausch zwischen den Harburger Schulen und der Kommunalpolitik mit dem Ziel, das politische Interesse von Schülerinnen und Schülern zu wecken und zu vertiefen, bei ihnen eine möglichst umfassende Kenntnis auch über die kommunale Politik und ihre Wirkungsebenen zu erreichen, ihnen die Möglichkeiten einer eigenen politischen Mitwirkung zu verdeutlichen sowie politische Vorgänge für sie transparenter zu machen.

2. Der Vorsitzende der Bezirksversammlung wird gebeten, sich hierzu bis Dezember 2016 schriftlich mit den Schulleitungen, den Fachvertretungen für Politik, Gesellschaft und Wirtschaft und den Schüler- und Elternvertretungen der weiterführenden Schulen im Bezirk Harburg in Verbindung zu setzen und sie zu bitten, im Hinblick auf die oben formulierten Ziele aus ihrer Sicht Wünsche und Vorstellungen darzustellen, die die Zusammenarbeit mit und die Erlebbarkeit von Kommunalpolitik verbessern könnten.

Im Sinne eines weiterführenden Gesprächsangebotes möge in dem Schreiben auch abgefragt werden, ob von den oben genannten Vertretern der Schulen der Bedarf gesehen wird, - über ihre zunächst schriftlich erfolgenden Rückmeldungen hinaus – ein Gespräch mit Abgeordneten der in der Harburger Bezirksversammlung vertretenen Parteien zu führen.

3. Die eingehenden Antworten sind im Hauptausschuss vorzulegen, wo auch das weitere Verfahren zu beschließen ist.“ ag

Veröffentlicht 28. Juni 2016