Politik sagt Sportwettanbietern in Harburg den Kampf an

100421WettbueroHarburg - Läden die selbst Sportwetten durchführen oder eine Vermittlung anbieten, sind ein Dorn im Auge der SPD. Sie schießen in Harburg wie Pilze aus dem Boden. Der Bezirksabgeordnete Rafael Robert Pilszek will dem ein Riegel vorschieben. Der Bezirk soll sich verstärkt darum kümmern, dass diese Art von Geschäft unterbunden wird. Ein entsprechender Antrag in der Bezirksversammlung ging ohne Probleme mit breiter Unterstützung durch. Jetzt ist die Verwaltung gefragt. Sie muss entsprechende Läden der Innenbehörde melden, die dann prüft, ob sie einschreiten kann. Denn theoretisch sind Sportwetten in Deutschland weitestgehend verboten. Lediglich beim Pferderennen oder der staatliche Anbieter Oddset sind Ausnahmen. Ansonsten wäre nicht nur das Anbieten von Wetten strafbar. Auch wer wettet, ist dran. Das Strafgesetzbuch sieht bis zu ein Jahr Haft für Spieler, und fünf Jahre Haft für Anbieter vor. Tatsächlich ist der Bereich eine rechtliche Grauzone. Anbieter berufen sich auf EU-Recht. Das ist weitaus liberaler.
In Harburg hat Pilszek den Bereich Harburger Altstadt rund um die Lämmertwiete als Wett-Eldorado ausgemacht. Dort gibt es mehrere Läden, die den Eindruch vermitteln, dass dort Sportwetten stattfinden. "Dort werden Existenzen zerstört", sagt Pilzek. "Ich selbst kenne mehrere Fälle. Oft sind dann ganze Familien betroffen." Besonders sozial schwächere Menschen würden dem Reiz des vermeintlich schnellen Geldes erliegen. Aber auch die Lämmertwiete als Gastronomiestandort würde durch eine Ausbreitung der Wettbüros Schaden nehmen. zv