Tag des offenen Denkmals: Hier kann man hingehen

Rathaus2Harburg – Nicht nur die sonst nicht zugänglichen Bereiche im Harburger Rathaus werden am 6. September zum Tag des offenen Denkmals zugänglich gemacht.

Auch viele andere Denkmäler im Süderelberaum sind an diesem Tag zu besichtigen.

In Altenwerder ist es die St. Getrudenkirche als letzte Zeugin des Fischerdorfes Altenwerder. Sie ist die 1831 im neoklassizistischen Stil errichtete Kirche. Nach Zerstörungen im 2. Weltkrieg wurde sie im klassizistischen Stil wieder aufgebaut. Altenwerder wurde in den 1970er Jahren von der Hafenwirtschaft verschluckt, aber Bürger erwirkten den Erhalt der Kirche, die bis heute als Gotteshaus, Denkmal und Dokumentationsstätte im Hafen steht. Am Denkmaltag gibt es Führungen zur Geschichte der Kirche, des Dorfes und der Aussiedlung, bis zur Industrialisierung.
Adresse: Altenwerder Querweg
Öffnungszeiten: Sa. und So. 12 – 17 Uhr
Führungen: Sa. und So. 13 und 15 Uhr

Natürlich ist auch das Harburger Schloß dabei. Es liegt mitten auf der Schlossinsel im Harburger Binnenhafen, die als Ursprung Harburgs gilt. Seit derHarburgerSchloss Industrialisierung überwiegend gewerblich und hafenbezogen geprägt, befindet sie sich aktuell im Wandel: Moderne Wohnanlagen und der neue Park rahmen heute das ehem. Schloss, das seit 100 Jahren als Mietshaus genutzt und in diesem Jahr instandgesetzt wird. Wie ist der Umgang mit den Schlossresten nach 1945 und welches Verhältnis haben die Harburger zu „ihrem“ Schloss? Die Führung sucht nach Spuren und zeigt auf, was nicht auf den ersten Blick zu erkennen ist.
Adresse: Bauhofstr. 8
Führung: So. 15.30 Uhr

Ganz in der Nähe ist das Kontor- und Wohnhaus am Kanalsplatz. Es wurde 1854 in zentraler Hafenlage durch den Kaufmann L. W. Brammer errichtet. KulturwerkstattZunächst wurde das Gebäude als „Comptoir“ und Wohnraum, das Hofgebäude als Pferdestall und Lagerhaus genutzt. 1906 erfolgte der Umbau zu einem repräsentativen Kontorhaus für die Reederei und Spedition Renck & Hessenmüller durch die Architekten Distel & Grubitz. Aus der beinahe 100-jährigen Nutzungsgeschichte der Traditionsfirma sind Schriftzüge und Teile der historischen Ausstattung erhalten. Das Kontor wird heute von der KulturWerkstatt Harburg und der Geschichtswerkstatt Harburg genutzt.
Adresse: Kanalplatz 6
Öffnungszeiten: So. 12 – 18 Uhr
Führungen: So. 17 Uhr

Auch der Portalkran am Lotsekai ist dabei. Der Liebherr-Portaldrehkran symbolisiert die industriell-gewerbliche Nutzungsepoche in einer etwa 1.000-jährigen Geschichte des Harburger Binnenhafens. 1972 für die Firma Mulch Güterservice aufgestellt und bis 2006 am Lotsekai für den Umschlag von 8,5 Mio. t. Schüttgut genutzt, wurde er nach Verlagerung des Betriebs von der KulturWerkstatt Harburg e. V. übernommen und denkmalgerecht saniert. Als betriebsbereiter begehbarer „Kulturkran“ ist er ein besonderer Open-Air-Veranstaltungsort. Kran und der kürzlich aufgestellte Güterwaggon Fabrikat Hbis-ww 299 bilden ein industriekulturelles Ensemble.
Adresse: Lotsekai
Öffnungszeiten: So. 12 – 18 Uhr
Führungen: So. laufend

An der Blohmstraße, ebenfalls im Binnenhafen versteckt sich hinter einer Villa, die im italienischen Stil gebaut wurde, das Neue Kaufhaus. Es ist einer der 130224AltesKaufhausältesten Hafenbauten am Kaufhauskanal in Harburg. Der Vorläufer entstand schon 1546. Nach Umsetzung 1881 geriet der Fachwerkbau in Vergessenheit und bewahrte seine Struktur und den historischen Charme. Durch den engen Kanal und den fehlenden Bahnanschluss verlor er seine Bedeutung als Umschlagsplatz und blieb als Profanbau von 1827 bis heute weitgehend erhalten. Tore, Balken, Waage und Hebevorrichtungen sind noch gut sichtbar und vermitteln einen Eindruck von Hafen- oder Handelsbauten in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts.
Adresse: Blohmstr. 22
Öffnungszeiten: Sa. 15 – 18 Uhr und So. 10 – 18 Uhr
Führungen: So. nach Bedarf

Der Alte Friedhof an der Bremer Straße fast mitten in der Stadt bildet seit 1828 eine grüne Verbindung von der Harburger City zum Harburger Außenmühlenteich. Viele bekannte Harburger Familien und Ehrenbürger haben hier ihre letzte Ruhestätte gefunden. Seit 1984 steht das ca. 6 ha große Areal unter Denkmalschutz. Der Verein Alter Friedhof e. V. bemüht sich, die zu Unrecht jahrelang in Vergessenheit geratene innerstädtische Parkanlage wieder zu einer Oase der Ruhe und Beschaulichkeit zu machen. Das Bezirksamt Harburg ließ ein landschaftsarchitektonisches Gesamtkonzept erstellen, dessen Umsetzung bereits mit sichtbarem Erfolg im Gange ist.
Adresse: Bremer Str./ Knoopstr.
Öffnungszeiten: ganztägig
Führungen: So. 14 und 15.30 Uhr

Im Harburger Fernbahnhof an der Hannoverschen Straße ist der Wartesaal ein Schmuckstück. Der Fernbahnhof Harburg wurde 1872 an seinem jetzigen Standort in Betrieb genommen. 1896/97 wurde das Bahnhofsgebäude von Hubert Stier als Backsteinrohbau mit romanischen und norddeutsch-gotischen Formen errichtet. Im ehemaligen prunkvollen 300 Quadratmeter große Wartesaal 1. Klasse mit Holz-Kassettendecke befindet sich heute der Kunstverein Harburger Bahnhof. Der Raum ist neben dem Literaturhaus einer der wenigen erhaltenen Versammlungsräume mit freistehender Deckenkonstruktion in Hamburg und zugleich die letzte historische Bahnhofswartehalle.
Adresse: Hannoversche Straße 85 (über Gleis 3&4)
Öffnungszeiten: Fr., Sa. und So. 12 – 18 Uhr

In einem Teil der 1856 gegründeten Phoenix-Gummiwerke befindet sich seit 2001 die Sammlung Falckenberg. 2007 ließ der Unternehmer und Sammler Harald Falckenberg die Räume vom Berliner Architekten Roger Bundschuh zu einem großzügigen Ausstellungshaus mit einer Fläche von 6.000 qm umbauen, das jetzt zu den Deichtorhallen Hamburg gehört. Zum Denkmaltag werden Führungen durch die aktuelle Ausstellung sowie durch das Schaulager der Sammlung angeboten.
Adresse: Wilstorfer Str. 71
Führungen: So. 12, 15 und 17 Uhr, nur nach Anmeldung bis 5.9. unter Tel. 040-32506762, Fax 040-30394757 oder besuch@sammlung-falckenberg.de

Das Fachwerkhaus „Der Graue Esel“ am Karnapp wurde um 1645 erbaut und ist damit eines der ältesten derartigen Gebäude in Hamburg. Seit Mitte des 18. Jh. wurde es für Wohn- und Werkstattzwecke genutzt und 1987/88 vollständig restauriert. Bis heute sind zahlreiche Details des Originalzustands zu finden, wie die gartenseitige Stilgiebelfassade, ein Katzenkopfpflaster im Eingangsbereich, das ursprüngliche Raumgefüge in der Fachwerkkonstruktion und Holzbauelemente mit Schnitzereien.
Adresse: Karnapp 5
Öffnungszeiten: So. 11 – 18 Uhr

In Wilhelmsburg ist es das ehemalige Amtshaus, das  mit der Kreuzkirche, dem Dorfkrug und weiteren historischen Bauten das Milieuschutzgebiet Kirchdorf bildet. Der Bau wurde 1724 auf den Grundmauern des „Adligen Sitzes Stillhorn“ errichtet, dessen Ursprünge auf eine um 1370 von den Groten erbaute Burg zurückgehen. Vom Schloss aus dem 17. Jh. sind noch der Gewölbekeller und Teile des Burggrabens erhalten. Heute ist im Gebäude  das Museum Elbinsel Wilhelmsburg untergebracht. Auf dem Rundgang sind unter anderem restauratorische Befunde freigelegter Dekorationsmalereien zu sehen.
Adresse: Kirchdorfer Straße 163
Öffnungszeiten: So. 11 – 17 Uhr    
Führungen: So. nach Bedarf

Die Windühle Johanna wurde 1875 als zweistöckiger Galerieholländer errichtet und ist heute das Wahrzeichen der Elbinsel Wilhelmsburg. Ihre stattliche Erscheinung verleihen ihr die Reeteindeckung und der aufwändig gestaltete steinerne Unterbau. Sie besitzt noch eine umfangreiche und weitgehend funktionsfähige technische Ausstattung, bestehend aus vier Mahlgängen, Elevator, Mischer, Sackaufzügen und Getreidequetsche. Das eindrucksvolle Zeugnis des Mühlenbaus im ausgehenden 19. Jh. ist außerdem Hamburgs Hochzeitsmühle. Im März 2013 wurde der Neubau des Backhauses nach historischem Vorbild fertig gestellt.
Adresse: Schönenfelderstr. 99a
Öffnungszeiten: So. 12 – 18 h
Führungen: So. nach Bedarf

1943 – 45 erfüllte der Flakturm an der Neuhöfer Straße des Architekten Friedrich Tamms ihre kriegerische Funktion zur Flugabwehr. 1947 im Inneren gesprengt, 121127Bunker-Lüber 60 Jahre ohne Funktion, wurde sie im Rahmen der IBA Hamburg saniert und zum regenerativen Kraftwerk mit Großwärmespeicher ausgebaut. Durch die innovative Nutzung wird ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zu einer erneuerbaren Energieversorgung der Elbinseln und Hamburgs gelegt. Am Denkmaltag erzählen die Geschichtswerkstatt, der Umbaustatiker und der Denkmalpfleger aus ihren unterschiedlichen Perspektiven die Geschichte des ehemaligen Flakturms. Solche Bunker wurden lediglich in Hamburg, Berlin und Wien gebaut.
Adresse: Neuhöfer Str. 7
Öffnungszeiten: Sa. 10 – 18 h
Führungen: Sa. 15 h (M.Markert, Geschichtswerkstatt Wilhelmsburg & Hafen) und 17 h (Prof. P.Bartram, Statiker), So. 10.30 h (A.Schett, Denkmalschutzamt)