Politik und Kultur kommen sich in Harburg wieder näher

130322BuHHarburg – SuedKultur, der bunte Haufen Künstler und Kulturschaffender im Süden Hamburgs hatte die Harburger Politiker eingeladen, um mit ihnen über die Verteilung der neuen

Kulturtaxe zu diskutieren. Doch dann saßen SuedKultur-Sprecher Heiko Langanke, Rieckhof-Chef Jörn Hansen und ein paar Mitstreiter fast allein im großen Saal des Harburger Kulturzentrums. Nur die beiden SPD-Bezirksabgeordneten Heinz Beeken und Barbara Lewy waren der Einladung gefolgt.

„Der Termin war wirklich ungünstig gewählt“, sagt Beeken. „Am Donnerstag vor der Bezirksversammlung treffen sich die Fraktionen, um noch einmal alles zu besprechen.“ Lewy und er seien trotzdem gekommen. Und zwar ganz bewusst, wie Beeken betonte, um „unsere Wertschätzung für SuedKultur und auch für den Rieckhof auszudrücken“.

Das sind aus den Reihen der SPD ganz neue Töne. Bisher hatte es zwar hin und wieder ein paar Lippenbekenntnisse gegeben, sie waren aber wenig glaubwürdig. Auf die Worte folgten keine Taten. Dafür gab es in den Reihen der SPD immer weniger verbale Heckenschützen, die aus sicherer Deckung den Rieckhof attackierten. Und auch Beeken als Vorsitzender des Ausschusses für Kultur, Bildung, Sport und Stadtteilentwicklung ließ erkennen, dass er die Sorgen von SuedKultur eigentlich nur verwalten wollte. Gestaltende Kulturpolitik sieht anders aus.

Nach einem kritischen Bericht bei harburg-aktuell griff Beeken in die Tasten und schrieb Langanke eine Mail. Inzwischen haben sich die beiden darauf verständigt, wie sie den neuen Kulturbeirat beleben können. Jetzt sollen die Sorgen, aber auch die Ideen von SuedKultur regelmäßig in den Ausschusssitzungen besprochen werden.

Und auch Jörn Hansen und Heinz Beeken haben sich jetzt wieder lieb. Offenbar hat der SPD-Abgeordnete jetzt erkannt, dass die ständigen Diskussionen um die Finanzlage des Rieckhofs den Betrieb des Kulturzentrums zusätzlich erschweren. ag