Hanne-Darboven-Museum wird zweite Kunstattraktion in Harburg

120529HausRönneburg - Nun muss nur noch die Senatskommission für Bodenordnung den Deal besiegeln, dann könnte sich Harburg nach der Falckenberg-Sammlung in den Phoenix-Hallen mit einer weiteren Attraktion für die internationale

Kunstwelt schmücken: Nach Informationen von harburg-aktuell.de will die Finanzbehörde das 2.195 Quadratmeter große Flurstück 259 an der Ecke Vogeteistraße/Am Burgberg in Rönneburg zusammen mit einem mehr als 100 Jahre alten, ehemaligen Kinderheim an die Hanne-Darboven-Stiftung verkaufen. Diese will dort eine Art Museum für die weltweit bekannte, am 9. März 2009 gestorbene Konzeptkünstlerin einrichten.

 

Das Gebäude gehört noch dem städtischen Sozialdienstleister fördern & wohnen, der hatte es zuletzt als Unterkunft für Aussiedler, Flüchtlinge und Zuwanderer genutzt. Seit 30. Juni 2006 stand das Haus leer, dennoch soll die Bausubstanz noch ganz in Ordnung sein. Für „wirtschaftlich interessanter“ hielt die Finanzbehörde allerdings einen Abriss und den Neubau von sechs Doppelhaushälften, acht Reihenhäusern oder zwei Stadtvillen.

Albert Darboven, Stiftungsvorsitzender und Cousin der Künstlerin, will das alte Haus dagegen nutzen, um die Kunst Hanne Darbovens einer breiteren Öffentlichkeit zugänglicher und dann vielleicht auch besser verständlich zu machen. Die Rönneburgerin hatte neben dem ehemaligen Kinderheim in einem alten Fachwerkhaus gelebt und gearbeitet.

Bekannt wurde sie durch ihre Schreibzeichnungen, die auf Zahlenoperationen, Ausschreibungen von Ziffern sowie rhythmischen Linien und Durchstreichungen beruhen. Um die Künstlerin zu ehren, hat die Bezirksversammlung 2011 eine Straße im Eißendorfer Neubaugebiet In der Schlucht nach ihr benannt. Allerdings gibt es diese Straße noch nicht.

Daniel Stricker, Sprecher der Finanzbehörde, wollte den Verkauf an die Hanne-Darboven-Stiftung, noch nicht bestätigen: „Das Ausschreibungsverfahren ist für uns erst abgeschlossen, wenn die Senatskommission zugestimmt hat.“ mz