Chinesisch-Übersetzerin Karin Betz zu Gast in der Bücherhalle

Harburg - Einen seltenen Blick hinter die Kulissen der literarischen Übersetzung können Besucher der Bücherhalle Mitte November werfen.

{image}Karin Betz, preisgekrönte Übersetzerin aus dem Chinesischen, wird  am Mittwoch, den 16. November ab 19:30 Uhr in einem Werkstattgespräch über die Kunst der Literaturübertragung sprechen. Im Rahmen von China Time 2016 veranstaltet die Bücherhalle Harburg in Zusammenarbeit mit der China InfoStelle und der Weltlesebühne einen Abend zur chinesischen Gegenwartsliteratur. Jing Bartz, erprobte Literaturvermittlerin zwischen den Welten, wird moderieren.

Spätestens seit der Frankfurter Buchmesse 2009 ist auch bei uns chinesische Literatur angekommen. Werke wie die „Sandelholzstrafe“ von Literaturnobelpreisträger Mo Yan oder auch die Schriften von Friedensnobelpreisträger Liu Xiaobo haben auch in Deutschland Tausende von Lesern erreicht. Doch ohne das Wirken von Kulturmittlern wie Karin Betz bliebe uns diese fremde literarische Welt verschlossen. Nun hat die Sinologin den ersten Roman des Friedenspreisträgers Liao Yiwu übersetzt. 2013 wurde sie für ihr Werk mit dem Anerkennungspreis des Zuger Übersetzungsstipendiums geehrt.

„Ich schreibe Stimmen und Töne“, sagt Nobelpreisträger Mo Yan über seine Literatur. Doch wie finden chinesische Stimmen und Töne ihre deutsche Entsprechung? „Übersetzungen müssen das Original auf Deutsch neu zum Klingen bringen“, sagt Betz. Dabei stellen die Andersartigkeit der chinesischen Sprache, ihre Vielschichtigkeit und die reiche literarische Tradition Chinas die Übersetzerin vor ganz eigene Herausforderungen. Wie man mit Wortspielen und Wortschöpfungen umgeht und wohin sich die chinesische Literatur aktuell bewegt wird Betz anhand neuer literarischer Werke aus China erläutern. „Harburg ist ein so multikultureller Stadtteil, ich freue mich besonders auf den Austausch mit seinen mehrsprachigen Bewohnern“, meint Karin Betz. dl