Wilhelmsburg: Ernst-August-Schleuse ist fertig

Nach gut zwei Jahren Bauzeit  haben Holger Lange, Staatsrat der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt, und Jens Meier, Vorsitzender der Geschäftsführung der HPA, die neue Ernst-August-Schleuse eröffnet. Sie führt zwischen Spreehafen und Ernst-August-Kanal etwa 100 Meter weiter östlich durch den Klütjenfelder Hauptdeich als die alte Schleuse und schließt den Deichring der Elbinsel - angepasst an die aktuelle Schutzlinie von 8,10 Meter NN. Das Projekt, für das rund 26 Millionen Euro verbaut wurden, verzögerte sich durch zwei Eiswinter.

Seit 1930 überwindet die Ernst-August-Schleuse den tideabhängigen Höhenunterschied zwischen dem Ernst-August-Kanal und der Elbe, be- und entwässert Abschnitte des Wilhelmsburger Kanalsystems und schützt das dahinterliegende Land vor Überflutung. Nutzer des Ernst-August-Kanals sind hauptsächlich Freizeit- und Sportschiffe sowie Baufahrzeuge und Pontons. Der Neubau war nötig geworden, da die Bausubstanz der alten Anlage zu schadschaft für eine Instandsetzung war.

Die Kammer der neuen Schleusen wird eine Länge von ca. 48 Metern haben. Für die HPA ist es die erste Schleuse, in der Hubtore als Verschluss-system eingesetzt werden. Diese haben den Vorteil, dass sie im Hochwasserfall allein durch ihr Eigengewicht geschlossen werden können. Damit bieten sie größtmögliche Sicherheit. Im Hinblick auf die internationale Bauausstellung (IBA) im Jahr 2013 wurde die Gestaltung des neuen Betriebsgebäudes und der Außenanlagen durch einen Architekten begleitet. Die mit Pressemitteilung Aluminium verkleidete Außenfassade gibt dem „Schleusenhäuschen" einen modernen und außergewöhnlichen Charakter.

Derzeit finden rund 500 Schleusungen pro Jahr statt. Die städtebauliche Entwicklung Wilhelmsburgs, die IBA und die Internationale Gartenausstel-lung werden jedoch für eine Steigerung des Schiffsverkehrs auf dem Ernst-August-Kanal sorgen. Die Schleusenkammer ist groß genug, um auch größere Ausflugsschiffe und Fähren abfertigen zu können.

Mit der Eröffnung der Schleuse ist die Baumaßnahme jedoch noch nicht abgeschlossen. Bis Mitte 2012 steht der Rückbau der alten Anlage auf dem Programm. Nach dem teilweisen Abbruch des Massivbaus und der Verfüllung der Schleusenkammer wird über dem ehemaligen Binnenhaupt ein neuer Deichkörper errichtet, der den Reiherstieg-Hauptdeich mit den hochwassergeschützten Flächen der Schleuse verbindet. Parallel dazu finden Straßenbauarbeiten statt. Darüber hinaus wird ein Anlegesteg für kleinere Sport- und Freizeitschiffe im Ernst-August-Kanal hergestellt. dl